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Museumsvielfalt in
Bad Wildungen erleben

Das heutige Bad Wildungen kann auf eine vielseitige Geschichte zurückblicken. In kaum einer anderen Stadt lassen sich die Spuren der Vergangenheit dabei auch so deutlich im Stadtbild ablesen: Weithin sichtbar präsentiert sich das Barockschloss Friedrichstein, in dem zu Zeiten des Absolutismus der Waldecker Hochadel verkehrte und das heute ein Museum ist; in der Altstadt türmen sich rund um die imposante Stadtkirche neben mittelalterlichen Fachwerkhäusern die Reste der alten Stadtmauer, die früher das Leben der Bürger*innen schützte; die großzügige Brunnenallee lädt zum Flanieren durch das moderne Kurviertel ein, das mit seinen prunkvollen Villen, Pensionen und Hotels ab Mitte des 19. Jahrhunderts entstand und Gäste aus aller Welt in die idyllische Kleinstadt lockte. Bad Wildungen bedeutet Vielfalt. Und diese Vielfalt kann in den zahlreichen Museen der Stadt erkundet werden.

Im Stadtgebiet Bad Wildungens verteilen sich zahlreiche Museen, die die unterschiedlichen Facetten der Stadt-, Regional- und Kunstgeschichte beleuchten. Jedes einzelne hält dabei eine Vielzahl an Fakten und Erkenntnissen bereit, die Ihnen die kulturelle Identität der Stadt und Umgebung offenbaren. Begleiten Sie uns auf einer spannenden Reise durch die Zeit – wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Klicken Sie hier, um direkt zu den aktuellen News, Ausstellungen & Veranstaltungen der Städtischen Museen Bad Wildungen zu gelangen: News, Ausstellungen & Veranstaltungen in den Museen.

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Museen in Bad Wildungen

Nahaufnahme des Schildes vom Stadt Museum. Zu sehen ist eine Nahaufnahme eines roten Fachwerkhauses.
Nahaufnahme des Schildes vom Stadt Museum. Zu sehen ist eine Nahaufnahme eines roten Fachwerkhauses.

Stadtmuseum

Regionale Vor- und Frühgeschichte, Stadtgeschichte

Etwas schüchtern lädt das große Fachwerkhaus von 1672 in der Bad Wildunger Lindenstraße dazu ein, das Innere des historischen Gebäudes zu erkunden. Im Foyer grüßen zunächst die Ehrenbürger der Stadt, bevor sich auf drei Etagen eine besondere Fülle an Informationen und Exponaten verteilt: Von der Jungsteinzeit bis in die 1950er Jahre kann die spannende Geschichte der Waldecker Heimat erlebt werden.

Kontakt & Öffnungszeiten

Behandlungsstuhl im Quellenmuseum in der Wandelhalle Bad Wildungen
Behandlungsstuhl im Quellenmuseum in der Wandelhalle Bad Wildungen

Quellenmuseum

Geschichte der Wildunger Kurmedizin und Kurstadt

Im 1. OG der Wandelhalle Bad Wildungen ist das Quellenmuseum untergebracht. In zwei Abteilungen werden hier die Geschichte der Kurmedizin mit berühmter „Wildunger Operation“ und die prägende Entwicklung vom Ackerbürgerstädtchen zur beliebten Kurstadt veranschaulicht. Neben einer umfangreichen Sammlung an Blasen- und Nierensteinen ermöglichen verschiedene Inszenierungen von Bade- und Wohnstuben, den großen Erfolg der Bad Wildunger Kur und das einst so luxuriöse Leben nachzufühlen

Kontakt & Öffnungszeiten

Zu sehen ist ein Teil der Daueraustellung von Willi Tillman in der Wandelhalle Bad Wildungen.
Zu sehen ist ein Teil der Daueraustellung von Willi Tillman in der Wandelhalle Bad Wildungen.

Atelier Willi Tillmans

Werkschau des Waldecker Kunstmalers

An der Düsseldorfer Kunstakademie erhielt Willi Tillmans (1888–1985) seine Ausbildung zum Kunst- und Landschaftsmaler. Schnell etablierte er sich in der Kunstszene, bis der Erste Weltkrieg seine Karriere unterbrach. Im Gegensatz zu vielen Mitstudenten überlebte er den Krieg. 1919 verkaufte er auf einer Berliner Ausstellung ein Winterbild und zog sich vom Großstadtleben zurück. In Kleinern widmete er sich unermüdlich der Waldecker Landschaft. Auch 40 Jahre nach seinem Tod bleibt sein kulturelles Erbe in der Region lebendig. Die neue Dauerausstellung in der Wandelhalle erinnert an das Leben und Werk dieses bedeutenden Künstlers, der schon zu Lebzeiten zur Legende wurde. Mehr Infos zur Eröffnung.

Kontakt & Öffnungszeiten

Museum Historisches Bergamt

Geschichte des regionalen Bergbaus

Schon Mitte des 16. Jahrhunderts hatte man der kleinen Siedlung im Kellerwald das gräfliche Privileg der „Bergk Freyheit“ verliehen und sie damit zum Zentrum der Kupfer- und Erzverhüttung erklärt. Im 1676 erbauten Fachwerkhaus, das einst dem örtlichen Bergbau als Verwaltungsgebäude diente, ist das Museum Historisches Bergamt untergebracht. Mit rekonstruierten Schmiedestuben und elektrischen Modellen früherer Hämmer und Werkstätten lässt sich hier mehr über das Leben der Bergbauern und Schmiedemeister bis Mitte des 19. Jahrhunderts erfahren. Eine ausgewählte Sammlung an Mineralien und Erzen spiegelt wiederum die damals wie heute begeisternde Farben- und Formenvielfalt regionaler Gesteinsarten.

Kontakt & Öffnungszeiten

Blick auf die Wandelhalle Reinhardshausen bei sonnigem Wetter.
Blick auf die Wandelhalle Reinhardshausen bei sonnigem Wetter.

Wandelhalle Reinhardshausen

Kunstausstellungen mit regionalem Schwerpunkt

Die sonnendurchfluteten Gänge der Wandelhalle Reinhardshausen unterstreichen den besonderen Glanz des Gebäudes, das die klare Formensprache der 1960er Jahre bis heute bewahren konnte. Mit Konzerten und Kino wird ein vielseitiges Kulturprogramm geboten. Im Wandelgang präsentieren die Städtischen Museen Bad Wildungen wechselnde Kunstausstellungen mit regionalem Schwerpunkt.

Aufgrund der aktuellen energetischen Sanierung der Wandelhalle Reinhardshausen finden zurzeit keine Sonderausstellungen im Wandelgang statt.

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Weitere Museen in Bad Wildungen

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Ausstellungen & Events

Oben auf dem Plakat steht der Text: ab 15. August 2025. Willi Tillmans (1888-1985). Der Maler der Waldecker Landschaft. Neue Dauerausstellung. Reise durch sein bewegtes Leben, Rundgang durch das künstlerische Werk, Eindrücke aus seinem Atelier. Wandehalle Bad Wildungen 2. OG, täglich 10-17 Uhr. www.bad-wildungen.de/ museen. Unten ist ein Bild von Tillmans zu sehen. Oben auf dem Plakat steht der Text: ab 15. August 2025. Willi Tillmans (1888-1985). Der Maler der Waldecker Landschaft. Neue Dauerausstellung. Reise durch sein bewegtes Leben, Rundgang durch das künstlerische Werk, Eindrücke aus seinem Atelier. Wandehalle Bad Wildungen 2. OG, täglich 10-17 Uhr. www.bad-wildungen.de/ museen. Unten ist ein Bild von Tillmans zu sehen.

Willi Tillmans – Neue Dauerausstellung

Seit 15. August 2025, täglich von 10.00 – 17.00 Uhr. Wandelhalle Bad Wildungen, 2. OG. Der Eintritt ist frei.

Willi Tillmans (1888–1985) zog sich 1919 nach Kleinern zurück, um fernab des Kunstmarkts in der Natur zu leben und zu malen. Über 70 Jahre hinweg entstand so ein beeindruckendes Werk von mehr als 1000 Gemälden, Zeichnungen und Grafiken, das die Landschaft des Waldecker Landes in all ihren Stimmungen einfängt. Der umfangreiche Nachlass gelangte dank Dr. Volker Brendow an die Städtischen Museen Bad Wildungen. Das neu gestaltete Tillmans-Atelier im 2. Obergeschoss der Wandelhalle zeigt Originalmöbel, Tonaufnahmen und über 150 Werke. Die Präsentation lässt das Leben und Schaffen des Künstlers auf eindrucksvolle Weise lebendig werden.

Programm:

Donnerstag, 20. November, 11 Uhr: Gedenkfeier zum Geburtstag von Willi Tillmans, Wandelhalle Bad Wildungen, 2. OG. Weitere Infos zum Programm folgen .

Eintritt zu dem Museum und den Veranstaltungen ist frei. Veranstalter sind die Städtische Museen Bad Wildungen.

Willi Tillmans - Dauerausstellung

Seit 15. August 2025
Täglich 10.00 – 17.00 Uhr
Wandelhalle Bad Wildungen, 2. OG

Seit 15. August 2025
Täglich 10.00 – 17.00 Uhr
Wandelhalle Bad Wildungen, 2. OG

Auf dem Plakat sind die Logos von Bad Wildungen, den städtischen Museen und Forgotten Creatures zu sehen. Darunter befindet sich ein Märchenwesen, eine ungefähre Mischung aus Einhorn und Lama in weiß in einem Laubwald. Unten steht der Text Fast vergessene Kreaturen Fabelwesen unserer Märchen- und Sagenwelt 28.09.2025 - 18.01.2026 Wandelhalle Bad Wildungen Auf dem Plakat sind die Logos von Bad Wildungen, den städtischen Museen und Forgotten Creatures zu sehen. Darunter befindet sich ein Märchenwesen, eine ungefähre Mischung aus Einhorn und Lama in weiß in einem Laubwald. Unten steht der Text Fast vergessene Kreaturen Fabelwesen unserer Märchen- und Sagenwelt 28.09.2025 - 18.01.2026 Wandelhalle Bad Wildungen

Fast vergessene Kreaturen

Fabelwesen unserer Märchen- und Sagenwelt

28. September 2025 bis 18. Januar 2026, täglich von 10.00 – 17.00 Uhr. Wandelhalle Bad Wildungen, 2. OG. Der Eintritt ist frei.

Über Jahrhunderte waren Fabelwesen fester Bestandteil des Glaubens unserer Vorfahren. Ihre Geschichten wurden über Generationen weitergegeben. Doch was ist aus diesen fast vergessenen Kreaturen geworden? Warum glaubte man an diese Wesen und wie sahen sie aus?

Begeben Sie sich auf Spurensuche und entdecken Sie lebensgroße, detailreiche Nachbildungen von Fabelwesen unserer Märchen- und Sagenwelt. Geschaffen von Auto und Sagenforscher Florian Schäfer machen sie einen kaum bekannten Teil vergangener Alltagskultur neu erlebbar.

Begleitprogramm:

07.11.2025 – 15 Uhr: Vortrag von Märchenforscher Eckhard Sander: „Schneewittchen – ein Märchen?“
13.11.2025 – 18 Uhr: Fantasy-Führung zu den Fabelwesen in den Romanen von Florian Schäfer (4 € p.P., Treffpunkt vor der Ausstellung)
10.12.2025 – 15 Uhr: Märchenstunde mit Schneewittchen und den sieben Zwergen
09.01.2026 – 15 Uhr: Kuratorenführung mit Dr. Daniel Wolf (4 € p.P., Treffpunkt vor der Ausstellung)

Fast vergessene Kreaturen

28. September 2025 bis 18. Januar 2026
Täglich 10.00 – 17.00 Uhr
Wandelhalle Bad Wildungen, 2. OG

28. September 2025 bis 18. Januar 2026
Täglich 10.00 – 17.00 Uhr
Wandelhalle Bad Wildungen, 2. OG

Behandlungsstuhl im Quellenmuseum in der Wandelhalle Bad Wildungen

Stadtmuseum mit neuer Sensation:
Ausstellung zeigt restaurierte Ölskizze von Kaulbach

Vor allem mit seiner monumentalen Historienmalerei, aber auch durch feinfühlige Zeichnungen und Illustrationen (etwa zu Goethes „Reineke Fuchs“) war der aus Arolsen stammende Wilhelm von Kaulbach (1804-1874) ab Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem der erfolgreichsten deutschsprachigen Künstler aufgestiegen. Zu seinen Auftraggebern gehörten der Bayerische König Ludwig I. und der Preußische König Friedrich Wilhelm IV. Zu seinem 150. Todestag (7. April) hatten ihm das Museum und der Museumsverein Bad Arolsen eine besondere Ausstellung gewidmet. Unter dem Titel „Kaulbach 150. Maler, Zeichner, Illustrator“ waren vom 9. März bis 19. Mai 2024 im Residenzschloss vielseitigste Werke des Künstlers zu sehen. Auch die Städtischen Museen Bad Wildungen konnten sich mit einem gezeichneten Mädchenporträt und einer Ölskizze zur Allegorie der Sage an diesem Projekt beteiligen. Gerade „Die Sage“ schlummerte dabei bis zur Leihanfrage aus Bad Arolsen recht unscheinbar im Wildunger Depot. Sie war mit einer verschmutzten Oberfläche und einem beschädigten Rahmen nicht besonders ansehnlich gewesen. Umso größer war die Überraschung, die die fachkundige Reinigung des Bildes von Restauratorin Silvia Behle (Upland Restaurierungen Willingen) zum Vorschein brachte: eine übermalte kleinformatigere Skizze des Motivs, das einst ab 1850 in weit größerem Format das monumentale Treppenhaus des Neuen Museums in Berlin zierte! Inzwischen ist „Die Sage“ wieder nach Bad Wildungen zurückgekehrt. Sie kann nun an ihrem neuen Ehrenplatz im Stadtmuseum bewundert werden. Eine kleine Ausstellung klärt über die Facetten der Kaulbach’schen Ölskizze auf und liefert spannende Informationen zum gemeinsamen Projekt, das ein so sensationelles Ergebnis hervorgebracht hat.

Das Stadtmuseum Bad Wildungen ist jeden Mittwoch, Freitag und Sonntag (außer Weihnachten und Silvester) von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Eintritt regulär 1,- Euro, mit Gästekarte frei

Einleitung

Nachberichte

In einem gemeinsamen Projekt des Haupt- und Personalamtes, des Bürgerbüros und der Rezeption wurde das Fundbüro der Stadt Bad Wildungen grundlegend neu strukturiert. Bislang war das Bürgerbüro die zentrale Anlaufstelle, um Fund- und Verlustmeldungen aufzugeben oder Fundsachen ihren Besitzern zurückzugeben – seit Januar 2025 kann dies zu den Öffnungszeiten des Rathauses an der Rezeption erledigt werden. Besonders hervorzuheben ist hierbei die Mitarbeit der städtischen Auszubildenden, welche die Neustrukturierung des Fundbüros von Beginn an begleitet und durch ihren großen Einsatz zum Erfolg des Projektes beigetragen haben.

Fundsachen aus 14 Jahren

Mit Stolz und Dankbarkeit blickt die Stadt Bad Wildungen auf die bisherigen Ergebnisse eines besonderen Projektes, das im November 2022 durch eine wegweisende Initiative der belgischen Gemeinde Langemark-Poelkapelle, des In Flanders Fields Museum Ypern und der University of Kent angestoßen wurde. Über 30 deutsche Städte waren damals in einem Schreiben dazu aufgerufen worden, über die Hintergründe ihrer Langemarckstraßen und -plätze aufzuklären. Tatsächlich war in Bad Wildungen bisher nur wenig über diese Straße bekannt. Umgehend wurden deshalb nicht nur zwei Zusatzschilder zur Ergänzung im öffentlichen Raum erarbeitet, sondern auch eine Publikation zur Ergründung der Geschichte und Bedeutung ‚Langemarcks‘ in Bad Wildungen verfasst. Mit drei Vertretern und der englischen Übersetzung von „Langemarck – Ein Vermächtnis?“ im Gepäck folgte sie nun der großzügigen Einladung zu einer beeindruckenden Reise nach Ypern und Langemark.

Eine unvergessliche Reise nach Ypern und Langemark

1974 war ein besonderes Jahr. Die Altkreise Waldeck und Frankenberg sind nach der Gebietsreform des Landes Hessen eine Einheit geworden: Der Landkreis Waldeck-Frankenberg wurde geboren! 50 Jahre später feiern wir nicht nur den Zusammenschluss zweier Verwaltungseinheiten, sondern unsere gewachsene Gemeinschaft, unseren Zusammenhalt und das Gefühl, Zuhause zu sein.

Wir runden! 50 Jahre, 50 Geschichten aus Waldeck-Frankenberg

 

Restaurierung der Wildunger „Sage“ brachte große Überraschung zum Vorschein:

 

Wildunger „Sage

Mit den erfrischenden und facettenreichen Stillleben-Fotografien von Elizabeth Joan Clarke ist die Farbenpracht des sommerlichen Kurgartens nun auch in die Wandelhalle Bad Wildungen eingezogen. An der Ausstellungseröffnung am Freitag, 17. Mai, nahmen rund 50 kunstbegeisterte Gäste aus der Region teil.

Hier finden Sie den Nachbericht zur Eröffnung der Ausstellung „Still(e)leben(dig)“ von Elizabeth Joan Clarke:

Still(e)leben(dig)

Hier finden Sie den Nachbericht zur Eröffnung der Sonderausstellung „Sammler und Mäzen. In Erinnerung an Peter Schultheis (1940-2021). Werke von Albert Schindehütte und Wilhelm Thielmann“:

In Erinnerung an Peter Schultheis

Hier finden Sie den Nachbericht und weitere Infos zur Ausstellung „Kurioses Sammeln. Die moderne Wunderkammer““:

Die „moderne Wunderkammer“

 

Blick in die Ausstellung Die Ehrenbürger Bad Wildungens.
Blick in die Ausstellung Die Ehrenbürger Bad Wildungens.

Hier finden Sie den Nachbericht und weitere Infos zur Ausstellung „Die Ehrenbürger Bad Wildungens. Über Persönlichkeiten, die (Stadt-) Geschichte schreiben“:

Ehrenbürger Bad Wildungens
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Geschichten aus den Museen

Über lange Jahrzehnte war die Brunnennymphe das Wahrzeichen Bad Wildungens. Die Figur des kleinen zarten Mädchens, das kniend dem Betrachter in symbolischer Weise das wichtigste Gut der Kurstadt, das Heilwasser anbietet, fand sich auf offiziellen Briefköpfen und Poststempeln.

Dann kam eine ganz andere Dame und lief ihr den Rang ab: die „Kurschatten-Dame“. Die freistehende Figur, für die die Künstlerin Karin Bohrmann selbst Modell stand, ist eigentlich nur als ironischer Abschluss der Brunnenanlage, die eine Zeitreise durch die Kurgeschichte abbildet, gemeint. Aber sie erhitzte schon lange vor der Einweihung des Brunnens die Gemüter – landesweit.

Kunst im öffentlichen Raum ist ja stets umstritten. Die Gestaltung des Platzes am Beginn der Brunnenallee, deren Umgestaltung 1987 damit abgeschlossen werden sollte, führte aber schon lange im Vorfeld zu mehr als angeregten Diskussionen. Es wurde aus Styropor ein 1:1 Modell eines Säulenrondells aufgebaut, das vernichtende Kritik erfuhr – auch in der Waldeckischen Landeszeitung. Daraufhin fanden Erkundungsfahrten städtischer Politiker statt, die aber auch nicht zu überzeugenden Lösungen führten.

Schließlich setzte sich Bürgermeister Dr. Albrecht Lückhoff mit einem Vorschlag durch, der zunächst für überraschtes Staunen und dann für erhebliche Aufregung sorgte.

„Will Bad Wildungen das Bad der freien Liebe werden“, fragte entrüstet eine Pensionswirtin. „Dieser Kurschatten ist ein Angriff auf die Moral“, empörte sich eine Einwohnerin. Die Angelegenheit wurde zusätzlich aufgeheizt, durch einen überaus fehlerhaften Artikel der Bild-Zeitung. Unter der Überschrift „Der Nackte und der Kurschatten“ wurde über „eine Kleinstadt in Nordhessen“ berichtet, in der schon Karl der Große um 800 n. Chr. eine Oase der Ruhe vorgefunden haben soll.

„Bad Wildungen in Aufruhr?“ fragte damals die Waldeckische Landezeitung. Am Tag der Eröffnung strömten dann mehr als 10.000 Neugierige zur Enthüllung und Bürgermeister Dr. Lückhoff stellte fest, kein zurückliegendes Ereignis in Bad Wildungen habe auch nur annähernd eine so verbreitete Publizität erfahren wie die Gestaltung des Brunnenplatzes mit dem „Kurschatten-Denkmal“.

Die Geschichte der Brunnenallee sowie ihrer markanten Kunstwerke ist im Quellenmuseum in der Wandelhalle dokumentiert.

Dass Musik der Entspannung von Körper und Geist zuträglich ist und auch die Heilung fördern kann, wussten schon die Römer, die in ihren Thermen Lauten erklingen ließen.

Mit Beginn des 18. Jahrhunderts etablierte sich in den klassischen Kurorten die Kurmusik als eigene Gattung: es wurden Konzerte gegeben, leicht, beschwingt, unterhaltend – aber mit Stil. In der hohen Zeit der Kurmusik um 1900 werden ganze Orchester unterhalten.

In Wildungen werden erstmals 1726 Musikanten erwähnt, die während der Brunnenkur aufspielen. Ab 1835 spielten für drei Jahrzehnte acht Prager Musiker während der Sommermonate. Erst mit der Gründung der Wildunger Brunnen A. G. wird dann ein eigenes Kurorchester aufgebaut.

Der Hofrat und Fürstliche Kapellmeister Ferdinand Meier führte dies in den Jahren 1903 bis 1914 zu seiner Blüte. Neben viel beachteten Künstlerkonzerten gab es Tanzabende und die beliebten Wunschkonzerte.

Von 1922 bis 1939 wurde in der Saison das Albert-Orchester aus Bremerhaven unter der Leitung von Otto Albert engagiert. Selbst während der Kriegsjahre gab es Kurmusik, wenn man sich auch zeitweise mit Musikschülern aus Eschwege behelfen musste.

Ab 1951 formte der Musikdirektor Rudolf Schönberger aus 30 Musikern dann wieder einen Klangkörper mit einem sehr guten Ruf. Bis 1982 konnte sich das Staatsbad ein eigenes Orchester leisten. Dann ging man dazu über, Engagementverträge mit osteuropäischen Orchesterleitern (u.a. Jan Gubernat, Russi Radev) zu schließen.

Wer in die Fremde fährt, soll die Daheimgebliebenen nicht ganz vergessen. Viele Berichte aus der Fremde werden heute telefonisch erledigt. Da Briefeschreiben immer mehr aus der Mode kommt, bleibt für den schriftlichen Gruß noch die Ansichtskarte.
Für viele ist es ein Gräuel, den knappen Raum auf der Rückseite der Karte mit den Standardinformationen „schönes Wetter“, „gutes Essen“, „ganz zufrieden“ zu füllen. Da ist man ganz froh, wenn die Vorderseite der Karte einen Anknüpfungspunkt bietet.
Im prüden wilhelminischen Zeitalter druckte und verkaufte man in Bad Wildungen Ansichtskarten, die heute noch manchem Zartbeseiteten die Schamröte ins Gesicht treiben.
Man zeigte bei Männern und bei Frauen die überwältigende Wirkung der Wildunger Wässer (auf die harnleitenden Organe), und schreckte dabei keineswegs vor gewagten Stellungen und Ansichten zurück. Sicherlich kann man die Freude über die heilende Wirkung von Georg-Viktor-Quelle oder Helenenquelle verstehen, aber muss man deshalb gleich Bilder von Sturzbächen menschlicher Ausflüsse quer durch’s Reich verschicken?

Noch heute beliebt.

Es scheint fast so, denn die Begeisterung für diese pikanten Darstellungen scheint sogar heute ungebrochen. Nachdrucke der Karten findet man heute im Quellenmuseum, und sie erfreuen sich auch in unserer Zeit großer Beliebtheit.
Selbstironisch werden andere Aspekte der Kur auf anderen Karten dargestellt. Da kommt der hoffnungsvolle Kurgast frohgemut nach Bad Wildungen und verlässt als armer und ausgenommener Mann den Ort wieder.
Andere leben angesichts des „Kurschatten“-Phänomens regelrecht auf, zeigen hier ein weltmännisches Gehabe, das ihnen im Alltag vollkommen abgeht.

Reichlich Material

Natürlich findet sich neben diesen Scherzpostkarten immer eine größere Anzahl von ganz „normalen“ Ansichtskarten, Karten, die eben (fast) alle möglichen Ansichten von Bad Wildungen zeigen. Die alte Wandelhalle, das „alte Neue Kurhaus“ oder etwa das „Parkhotel“ (später Klinik Parkhöhe) – wer sich für die Vergangenheit des Kurortes interessiert, findet reichlich Material in der Ansichtskartenabteilung des Quellenmuseums.

In Altwildungen gibt es die Orts und Straßenbezeichnung „Weinberg“, ein deutlicher Hinweis darauf, dass hier früher Wein angebaut wurde. Wahrscheinlich handelte es sich nicht um einen richtig guten Tropfen, der hier im eher kühlen Nordhessen reifte. Auch an den Hängen des Urenbachtales und des Bornebachtales wuchsen im Mittelalter Reben.

Der Weinkonsum erreichte ab dem Hochmittelalter auch wegen einer relativ langen klimatischen Warmphase in ganz Europa einen gewissen Höhepunkt. Weingärten und Weinhänge wurden auch in eigentlich ungünstigeren Gebieten angelegt; die Erträge standen nicht nur mehr der wohlhabende Schicht zur Verfügung. Allerdings mussten sich ärmere Zeitgenossen dennoch häufiger mit dem so genannten „Nachwein“, der zweiten oder dritten Pressung zufrieden geben. Auch wurde der Wein oft mit Wasser oder Essig gestreckt.

Den Wildungern reichte aber der selbst erzeugte Wein nicht. Große Mengen wurden zusätzlich eingeführt, so alleine im Jahre 1567 rund 50.000 Liter. Ein nicht geringer Anteil des Konsums entfiel auf die Ratsherren selbst, die das Weingeschäft kraft ihres Amtes kontrollierten. Das alte Rathaus, das im Jahre 1850 abgerissen wurde, im Stadtmuseum aber in Bildern noch zu sehen ist, verfügte folgerichtig über einen großen Weinkeller, und dem Verwaltungsgebäude angegliedert war ein Weinhaus. Bei etlichen amtlichen Anlässen gab es städtische Weinspenden.

Diese Zeiten sind vorbei; glaubhaft wird versichert, dass bei Magistratssitzungen heute nur Kaffee, Wasser und Säfte auf dem Tisch stehen.

Nachtwächter gab es sicherlich, seitdem im Mittelalter immer mehr Städte gegründet wurden und die Stadtwesen dann auch größer wurden.

Die Aufgabe des Nachtwächters bestand vor allem darin, abends und nachts durch die Straßen und Gassen einer Stadt zu gehen und für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Außerdem warnte er die Bürger vor Dieben und Feinden und achtete besonders auf mögliche Brandgefahren. Wichtig war es vor allem in kriegerischen Zeiten, sorgsam darauf zu achten, dass die Stadttore verschlossen waren.

Eine besondere Dienstleistung bestand darin, die Stunden anzusagen: „Hört, ihr Leut´ und lasst euch sagen, unsere Glock hat Zehn geschlagen“. Zur typischen Ausrüstung eines Nachtwächters gehörten eine Hellbarde, eine Laterne und ein Horn, um Signale zu geben.

Anfangs wurde der „Nachtdienst“ in Nieder-Wildungen wahrscheinlich von vielen Bürgern im Wechsel versehen. Mit dem Wachsen der Stadt aber leistete man sich dann hauptamtliche Nachtwächter, die allerdings eher kärglich bezahlt wurden. Um 1900 gab es 6 Nachtwächter, die im Rathaus über eine eigene Stube verfügten.

Mit dem Ausbau der Straßenbeleuchtungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts verschwanden nach und nach die Nachtwächter.

Für seine Heilwässer ist Bad Wildungen bekannt. In früheren Zeiten war aber das Wildunger Bier wegen seiner guten Qualität mindestens ebenso berühmt, und dies begründet sich wiederum in der Nutzung des Heilwassers.

Große Mengen des in die Stadt eingeleiteten Sauerbrunnens, der heutigen Georg-Viktor-Quelle, wurden den beiden städtischen Brauhäusern zugeführt, die am Ende des 16. Jahrhunderts einen jährlichen Ausstoß von 700 bis 1.200 Fudern Bier hatten (ein Fuder entspricht 902 Litern).

Hier entstand das „weitbekannte und gesunde“ braune Wildunger Bier. Dieses soll bis nach Kassel, Frankfurt und Darmstadt und wahrscheinlich sogar nach Skandinavien exportiert worden sein, ohne zu verderben oder den Geschmack zu verändern.

„Anmutiger Geschmack“

Der Arzt Matthias Ramelow (1620-1682) führt die gute Qualität des Bieres auf den besonderen Mineralgehalt oder zum Brauen verwendeten Zutaten (Sauerbrunnenwasser, Gerste, Hopfen) zurück: „Nun ist bekannt, dass alle anderen braunen Biere, unter welchen auf dies Wildunger zu rechnen, aus Malz, Wasser und Hopfen gekochet und bereitet; zu unserem Wildunger Bier auch keine anderen Materialien mehr genommen werden; Dennoch aber vielen wegen seiner überaus herrlichen Kräften und Wirkungen dieses viele andere braune Biere übertrifft.“

Möglicherweise wurde das fertige Bier mit Mineralwasser „gepanscht“; durch den höheren Gehalt an Kohlensäure erhielt das Gebräu dadurch eine außergewöhnliche Frische. Auf diese Weise haben die Wildunger Brauereien ein außergewöhnliches Bier erzeugt „mit einem anmutigen herrlichen beständigen Geschmack, dass mancher die Finger danach geleckt“ (Ramelow, 1664).

Altarbild des Conrad von Soest in der Stadtkirche Bad Wildungen
Einleitung

Stadtkirche

Ein besonderer Kunstschatz: Der Flügelaltar des Conrad von Soest in der Stadtkirche von Bad Wildungen.

Zweifellos ist der mittelalterliche Flügelaltar des Conrad von Soest nicht nur kunsthistorisch ein sehr wertvolles Gemälde, sondern gleichsam auch eines der bedeutendsten Kunstschätze dieser Stadt. Seit 1403 ziert er den hellen Chorraum der etwa 60 Meter hohen Bad Wildunger Stadtkirche in der Altstadt. Er überstand unbeschadet die Reformation und die Weltkriege und hat bis heute nichts von der Brillanz seiner Farb- und Ausdruckskraft verloren. Das Kunstwerk des Dortmunder Malers von Soest erzählt in 13 Szenen die Geschichte Jesu Christi und ist an Detailreichtum kaum zu überbieten. In einer dieser Szenen ist auch der berühmte Brillenapostel zu finden: Es ist die älteste Darstellung einer Brille nördlich der Alpen! Es mag daher nicht überraschen, dass der Flügelaltar von Bad Wildungen zu den prächtigsten in ganz Deutschland zählt – unbedingt sollte dieses Werk bei einem Besuch in der Kurstadt besichtigt werden.

Inhalt
Einleitung

Kunst

Wenn man den Weg vom Bahnhof bis zum Kurpark in Reinhardshausen zu Fuß zurücklegt, kann man über 50 sehr unterschiedliche Kunstwerke anschauen. Die meiste Beachtung findet der sogenannte „Kurschattenbrunnen“ am Beginn der Brunnenallee. Aber auch die anderen Werke, darunter zahlreiche Brunnen, verdienen Aufmerksamkeit und laden ein, sich intensiver mit ihrer Gestaltung zu beschäftigen.

Inhalt
Einleitung

Stolpersteine

Sie gehören zum Alltagsbild der Stadt: Seit 2006 wurden über 100 Steine verlegt, die seither an das Schicksal der im Nationalsozialismus deportierten und ermordeten Juden erinnern.

Die Stolperstein-Initiative lebt von der Unterstützung durch die Bevölkerung, die Kirchengemeinden, Parteien, Schulen, Vereine und Kliniken vor Ort. Höhepunkt der letzten 15 Jahre waren die Erstellung eines Films über die örtlichen Stolpersteine durch den Israeli David Blum und der Besuch von sieben Juden aus vier Kontinenten, die 2012 zu einer Ausstellungseröffnung in die Heimatstadt ihrer Eltern reisten. Tief bewegt standen die Nachfahren vor den „Stolpersteinen“ ihrer Angehörigen. Manche sahen darin eine Art Grabstein und putzten die Steine blank. Durch die anschließenden gemeinsamen Besuche von Archiven, Friedhöfen und Zeitzeugen entstanden enge Kontakte. Die Gäste spürten, dass Deutschland heute ein weltoffenes, freies und demokratisches Land ist.

Waren die Stolpersteine vor 15 Jahren im Landkreis Waldeck-Frankenberg kaum bekannt, so sind sie heute eine echte „Marke“ und liegen an markanten Wegen in der Stadt verteilt, um an eine Zeit zu erinnern, die keiner mehr haben möchte. Viele Gäste der Stadt kennen und schätzen die Stolpersteine, die nicht nur in Bad Wildungen, sondern in ganz Deutschland verteilt in Städten und Orten zu finden sind. Die Veranstaltungen der Bad Wildunger Stolpersteingruppe werden gern besucht.

Die vorerst letzte Stolpersteinverlegung fand am 3. Oktober 2020 statt.

Wo sind Stolpersteine in Bad Wildungen zu finden?

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Einleitung

Ihre Ansprechpartnerin

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